Heutzutage, wo es für jeden Handgriff, den man tun könnte, eine App gibt, war es mir ein Bedürfnis, Wege, ob zu Fuß oder mit dem Rad, ganz altbewährt per Text rüberzubringen. Ich finde, es ist ein anderes Einlassen auf so ein kleines Abenteuer, bei dem man sich vielleicht noch eine gute Wegekarte mitnimmt, natürlich höchst analog, unabhängig von Empfang und von Akkuzustand des Smartphones. Ich gehöre halt doch einer recht altmodischen Sorte an, und das ist ja auch nicht schlimm. Auch ich nutze elektronische Helferlein, aber unterwegs brauch ich zum Beispiel den Überblick, den mir nur eine gute Karte geben kann. Mein Mißtrauen gegenüber elektronischen Helfern wird natürlich geschürt durch Fehlgriffe meines Navis, das mich oft schon ...zig Kilometer Umwege hätte fahren lassen, wenn ich nicht nochmal nachgesehen oder es eh schon besser gewußt hätte. Irgendwann übernimmt es ja dann doch meine Route, aber bis dahin fechten wir immer einen harten Kampf miteinander, und ich freu mich dann, wenn die angezeigte Reststrecke plötzlich deutlich schrumpft. Probiert meine Tourenvorschläge ruhig mal aus. Ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt und nix außer Acht gelassen, so daß man den Weg auch finden kann. Falls dem nicht so sein sollte, schreibt mir bitte, damit ich das berichtigen kann: [email protected] Vielen Dank und genausoviel Vergnügen!
Marktschorgast und die schiefe Ebene (8.11.20) Heute früh war mir dringend nach Bewegung und ich hab mich an eine Strecke erinnert, die ich früher gerne mal mit dem Motorrad gefahren bin, wobei ich mich immer gewundert habe, daß sie dafür freigegeben ist. Ich meine den Weg vom Sportvereinsheim Himmelkron hinauf über Streit entlang der schiefen Ebene nach Marktschorgast. Der lange Anstieg entlang der schiefen Ebene kam mir gerade recht, da es morgens noch Temperaturen zwischen zwei und fünf Grad hatte und mich die nicht zu vermeidende Bewegung gut gewärmt hat. Ich hab also den Wagen am Sportheim abgestellt, wo man sehr gut parken kann. Man findet den Ort, wenn man, von der Autobahn kommend, die B 303 in Richtung Kulmbach fährt und dann an der zweiten Ortszufahrt von Himmelkron rechts in Richtung Streit abbiegt. Gleich zur Rechten steht das Sportheim und links sind die Parkplätze. Also Fahrrad zusammengebaut (hab ich fast immer im Kofferraum) und dann immer geradeaus und bergauf parallel zur Autobahn. Wenn man hier mit mittlerer Kraft rangeht, kommt man ganz gut durch, weil die Steigung immer annähernd gleich bleibt. Ich muß dazu sagen, daß ich mit einem Mountainbike ohne Strom unterwegs bin. Stromer haben da dann eh kein Problem, außer daß sie wohl an Tagen wie diesem frieren würden. Für mich war´s ideal. Sonnenschein, Windstille und eine grandiose Landschaft haben einfach riesig Spaß gemacht. Irgendwann führt der Weg in den Wald, und zwar da, wo das Teersträßlein eine Linkskurve macht und wir es eben geradeaus verlassen. Jetzt kommt ein langes, schattiges und auch etwas beklemmendes Wegstück bergauf, denn es wird rechts vom Damm der Autobahntrasse und links vom Damm der berüchtigten "Schiefen Ebene" gefaßt, ein aus riesigen Granitquadern gebautes Viadukt aus der NS-Zeit, das, wie die Autobahn übrigens auch, ca. 30-40 Meter höher verläuft als mein Weg, das heißt, man fährt in einer fast immer schattigen, aber halt auch beeindruckenden Rinne. Irgendwann gabelt sich der Weg, zum einen links hinauf zum Bahndamm, zum anderen eher halb rechts bis geradeaus bei gleichbleibender Steigung. Ich hab mich für zweiten entschieden und ich glaube, es war gut so. Irgendwann kurz danach unterquert man die Autobahn, um sie einen knappen Kilometer später wieder zu unterqueren und dann durch Rohrersreuth zu fahren, ein kleines verträumtes Dörflein im Off, durch das die Straße weiter sanft ansteigt und schließlich immer mehr einer Höhe zustrebt mit schöner Aussicht, um kurz darauf wieder zur Bahnlinie abzufallen, wobei kurz vor ihrer Unterquerung auch der Weg einmündet, der an der Bahntrasse entlang geht und zwei bis drei Kilometer vorher links hinauf zur Bahntrasse führte. Wenn man nach Marktschorgast hineinkommt, gibt es links einen Abzweig mit einem Schild, das zum Modellflugplatz weist. Hier links fahren und kurz darauf wieder rechts in einen Feldweg abbiegen. Dieser zieht sich jetzt auf der Höhe entlang, wobei man nach rechts immer einen tollen Ausblick auf Marktschorgast hat, das hier in der Senke liegt. An diesem Weg gibt es auch eine Bank, an der ich eine kleine Rast gemacht und mir das sonnenbeschienene Örtchen betrachtet hab, während die Kinder von ihrem Pausenhof auf der anderen Seite der Senke fröhlich herübergelärmt haben. Es war etwa 9:30 Uhr, das heißt, die Auffahrt hat etwa eine halbe Stunde gedauert und ich war bestens durchgewärmt. Nach kurzem Kartenstudium, ich hatte eine Umgebungskarte des Bayerischen Landesvermessungsamtes dabei, weil da einfach alles drauf ist, jeder noch so kleine Weg und auch hilfreiche Höhenlinien, inklusive Wanderwegmarkierungen usw., wirklich das Beste, was man verwenden kann. Die für diese Tour passende Karte heißt "Naturpark Fichtelgebirge, westlicher Teil/UK 50-12". Von hier aus geht´s weiter auf der Höhe. Nach der Passage eines Wohnhauses gabelt sich der Weg, wobei der linke hochführt zu einer Scheune und der rechte in einen privaten Garten. Der mittlere ist der richtige, und auch der gabelt sich nach einiger Zeit, wobei ein sehr verlockender Weg, weil schön eingewachsen bergan führt, wir aber den rechten nehmen, ein etwas unscheinbarer Feldweg, der zum bereits sichtbaren Ort Oberpöllitz hinab geht. Trotz einer sehr einladenden Ortsdurchfahrt mit anschließender Alleezufahrt zur Ortsverbindung hinab nach Wirsberg, tangieren wir Oberpöllitz nur und lassen den Ort rechts liegen. Dieser unauffällige Wiesenweg bringt uns zu einem Weiher, den wir linkerseits viertel umrunden und dann auf einem genauso unauffälligen Wiesenweg, der aber von einer Reihe Bäume links begleitet wird, hinabzufahren nach Mittel- und Unterpöllitz. Immer geradeaus stoßen wir dort auf ein Teersträßlein, das uns bergab aus dem Ort führt und sich nach einiger Zeit wieder auf eine kahle Anhöhe hinaufzieht. Es ist wohl eine Zufahrt für die Jäger, die hier oben einiges an Jagdhochsitzen aufgestellt haben. Kurze Zeit später war mir auch klar, warum. Dieses Weglein mündet nun in einen Naturwaldweg, und der ist gut durchwühlt von Wildschweinen, die Plage macht also auch vor den Höhen des Frankenwaldes nicht halt. Im Wald bitte alle Abzweigungen dieses Weges ignorieren, bis man an ein T-Stück kommt, hier rechts bis hinab zur Forststraße (Naturbelag). Auf diesem kleinen Waldweg, der über die Höhe hinab zur Fortstraße führt, wird das Rad schon etwas herangenommen, es ist aber bei weitem nicht unmöglich. Ich fahr sowas auch mit meinem Hercules Tourenrad, aber ich war doch froh, daß ich meinen Hüpfer dabei hatte, damit wird so eine Passage ein schöner Spaß, für alle, die Tourenrad fahren müssen, sei gesagt, daß dieses Wegstück kaum einen Kilometer lang ist und der Rest der Tour bestens tourenradtauglich ist. Die Forststraße zieht sich im weiten Linksbogen und dann immer geradeaus, bis man aus dem Wald wieder rauskommt und auf eine Straße trifft, die man in rechter Richtung nimmt, hinab zur B303. Diese überqueren und immer geradeaus, am Waldrand entlang und an Abzweigungen in Richtung sichtbares Himmelkron. Hier gibt es wirklich schöne Aussichten. Sobald man in die Siedlung eintaucht, den ersten Weg links nehmen und immer geradeaus, bis man unten im Industriegebiet landet, wo es rechts zur Zufahrt zur B303 geht. Dort angekommen, sieht man links bereits das Sportheim und den Parkplatz. Einkehr ist leider Fehlanzeige auf meiner Runde. Man kann das sicher ausweiten, z.B. um in Marktschorgast einzukehren, wo es sicherlich schöne Möglichkeiten hat, da heute aber leider mitten in einem Lockdown ist, hab ich mir das erspart, genau wie eine genauere Erkundung Himmelkrons, die es übrigens in Form eines Kleinstadtspazierganges in Kürze auf meiner Seite aber in der Rubrik "Kleinstadtwanderungen" geben wird. Vielleicht ist es schlau, sich eine Brotzeit mitzunehmen für die Bankrast oberhalb von Marktschorgast. Meine Fahrzeit für diese Runde war inklusive Rast auf der übrigens einzigen Bank, die ich getroffen habe, und einigen Kartenblicken, genau 1 1/2 Stunden bei einer Länge von geschätzt ca. 15 - 18 Kilometern, wobei ich sagen muß, daß ich schon flott unterwegs war, was aber auch immer relativ ist. Es ist eine abwechslungsreiche kleine Runde, ein feiner Einstieg in den Tag, ohne Längen und in schönster Landschaft. Mir hat sie sehr viel Freude gemacht, und ich hoffe, Euch geht´s genauso!
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