Kleinstadtwanderungen
Im Frühjahr 2020, als niemand so richtig weit von zu Hause weg durfte, da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und die kleineren Orte, die sonst gar nicht so in unserem Fokus sind, erwandert und dabei wirklich sehr hübsche Rundwege entdeckt und mit Freude begangen. Da wir jetzt im Herbst wieder lockdownbedingt viel zu Hause sind, will ich versuchen, diese schönen Rundgänge schriftlich zu fixieren und für Leser nachvollziehbar zu machen.
Hier unsere Liste:
Wir waren in...
Im Frühjahr 2020, als niemand so richtig weit von zu Hause weg durfte, da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und die kleineren Orte, die sonst gar nicht so in unserem Fokus sind, erwandert und dabei wirklich sehr hübsche Rundwege entdeckt und mit Freude begangen. Da wir jetzt im Herbst wieder lockdownbedingt viel zu Hause sind, will ich versuchen, diese schönen Rundgänge schriftlich zu fixieren und für Leser nachvollziehbar zu machen.
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Wir waren in...
Blick auf Creußen vom Mühlweiher aus
Creußen:
Creußen ist für mich Kindheitserinnerung, denn hier bin ich die ersten 10 Jahre aufgewachsen. Sie steckt voller Geschichten und Geschichte, die Markgrafenstadt am roten Main.
Wir sind von Bayreuth kommend ca. 1,5 km vor Ortsschild Creußen links zur Hammermühle abgebogen und haben auf dieser Zufahrt unseren Wagen abgestellt. Der Weg führt durch den Mühlenhof, dann über eine Holzbalkenbrücke (Ochsenklavier) und dann links steil hinauf zur Eisenbahnlinie. Hier nach rechts und vorbei am Bahnhof, dann die Straße hinab in den Ort. Rechts unten, wo nun ein Seniorenwohnheim steht, gab es früher ein Freibad, das für mich als Kind im Sommer ein zweites Zuhause war. Links auf der Anhöhe liegt der Creußener Friedhof, den wir früher "Gottsacker" genannt haben. Hier war unser Schlittenberg und auch unser Schulweg, denn die Volksschule war früher da, wo jetzt das Rathaus untergebracht ist. Kurz vor dem Rathaus geht links ein Weg quasi um den Friedhof herum, den wir jetzt nehmen. Kommt man ganz hinten an, stößt man wieder auf die Bahnlinie, die einige Meter tiefer verläuft. Wenn man sich nun rechts hinter dem letzten Grundstück am Abhang zur Bahn durchgehen traut, trifft man auf einen kleinen etwas vernachlässigten Fußweg, der zur Neuhofer Straße hinüber führt. Das war zu meiner Zeit der Schulweg der Fahrschüler nach Bayreuth bzw. Pegnitz, die aus der Josefssiedlung kamen, das ist die Siedlung an der Katholischen Kirche, zu der wir jetzt kommen, wenn wir die Neuhofer Straße nach links gehen. Etwa drei- bis vierhundert Meter weiter laufen wir rechts, an der weißen Kirche vorbei. Da, wo die Straße nach links abknickt, geht ein Fußweg geradeaus hinab ins Stockau, wo wir, unten angekommen, nach rechts gehen. Unten fließt ein idyllisch Flüsschen, das den Hintermühlweiher speist, zu dem wir später auch noch kommen. Unser Weg mündet in den Ditmarplatz, wo wir links gehen, das Flüßchen überqueren und eine Treppe hochsteigen in die Vogelhöhe. Wir kommen unterhalb des legendären Café Silber heraus. Hier gab es immer wunderbare Tanzveranstaltungen und Konzerte. Es war einer der großen Orte meiner Kindheit. Schon erstaunlich, wie klein diese Orte einem dann als Erwachsener vorkommen. Also, Café Silber liegt halb links vor uns, wir aber laufen den kleinen Uferweg am Fluß entlang flußabwärts, also wieder ein kleines Stück zurück, dann geht´s über eine Holzbrücke am Wehr hinüber zum Weiher. Von hier aus hat man einen der schönsten Ausblicke auf die Altstadt von Creußen. Wir laufen vor zur B2 und überqueren sie, um dann den Hintermühlweg, der Creußen unterhalb der Stadtmauer umrundet zu begehen. Rechts gibt´s immer wieder neue Blicke auf Creußen, links kommt schließlich der Fußweg-Abzweig nach Bühl, wo man ganz gut zum Schloß hinaufschauen oder vielleicht auch mal -gehen kann. Schließlich den Hintermühlweg weiter bis zur Straße, die rechts hinauf zum Hinteren Tor am Hungerturm führt. In der Stube über dem Tor befindet sich das Creußener Krügemuseum (genaueres in der Touristinfo im Rathaus), dann die Habergasse geradeaus (den oberen Weg wählen), an deren Ende das alte Rathaus, eines der ältesten Häuser Creußens steht. An der oberen Längsseite sind die alten Marktstände, an denen klar wird, daß die Menschen damals wohl deutlich kleiner waren, als heute. Wir gehen links hinauf zum Marktplatz, den wir hochlaufen bis zur Jakobuskirche, dann die Treppe hinunter zum Heziloplatz, und am unteren Ende der Kirche links durch die Gruft zum Tingplatz, von wo aus man auch schöne Ausblicke auf die Stadtmauer und die Bahnhofstraße hat. Hier die Treppe hinab zur Bahnhofstraße und zurück. Bevor man zum Rathaus kommt, könnte man an dem auffällig überflüssigen Kreisverkehr kurz rechts abzweigen, wo man nach ca. 50 Metern rechts in einem Garten auf die kleine alte Künneth-Eremitage trifft, die die einzige erhaltene bürgerliche Eremitage Deutschlands ist. Hier wieder zurück und am Kreisel rechts, vorbei am Rathaus, am Friedhof, dann links in die "Au", vorbei am besagten Seniorenheim, dem früheren Freibad, durch die Siedlung und immer geradeaus. Kurz vor dem Stadtbauhof, wo dann der Ort endet, geht halb rechts ein Wiesenweg ab, der uns wieder hinunter zur Hammermühle führt. Wenn ich´s jetzt nochmal so durchlese, geht´s mir, wie immer bei Wegbeschreibungen: Es wirkt fürchterlich monoton durch das ewige links abbiegen, rechts gehen usw., aber leider fällt mir auch nix besseres ein, sorry! Dieser Vorschlag für einen Rundgang ist sicherlich eine Möglichkeit von vielen, aber nach meiner Meinung zeigt er Creußen von seinen schönsten Seiten. Viel Spaß bei der Wanderung durch diese geschichtsträchtige Kleinstadt, die eine der ältesten oberfränkischen Städte ist. Einige geschichtliche Eckdaten gibt es auch auf der Seite der Stadt nachzulesen: www.stadt-creussen.de
Einkehren: Die besondere Empfehlung gilt dem Ristorante von Franco Zaccharia am unteren Markt. Hier kann man prima draußen sitzen auf der Stadtmauer mit toller Aussicht in die Vogelhöhe bzw. auf den Marktplatz, dazu gibt´s alles, was die gute italienische Küche so hergibt.
Goldkronach
Es gibt ja doch in unserer nächsten Umgebung einige besondere Orte, die durch etwas ganz eigenes auffallen. Einer dieser Orte ist Goldkronach, und man ahnt es ja schon beim Namen. Da steckt ja das Gold bereits drin, das hier lange Zeit unter Tage gesucht und wahrscheinlich auch gefunden wurde, sonst hätte sich wohl niemand die Mühe gemacht, den Goldberg mit einigen Stollen unterirdisch zu erschließen. Selbst der alte Alexander v. Humboldt hat hier nach den Nuggets gschaut und in der Zeit in Goldmühl gelebt. Sein Wohnhaus kann man dort immer noch betrachten. Wir starten unseren Rundgang direkt am wunderschönen Marktplatz, der von einem Fluß geteilt wird, und an dessen Ufer es zwei Reihen Parkplätze gibt, was jetzt erst mal nicht so idyllisch klingt, aber ihr werdet sehen, es ist gar nicht so schlimm. Wir haben uns erst mal den Platz hinter der Kirche angesehen, der ganz schön zurecht gemacht ist, mit Ruheliegen und Bepflanzung. Dann könnte man, was wir immer gerne tun in Goldkronach, in der Bäckerei "Beck" einkehren und ein paar Ozelot-Laabla kaufen als Wegzehrung. Die Bäckerin nennt sie zwar "Tigerbrötchen", aber ich glaub, einer von uns hat beim alten Grzimek nicht aufgepaßt, denn es sind gepfefferte Backwerke, also mit schwarzen Punkten, und wem sehen die dann ähnlicher...? Soviel zu meiner Käsbohrerei. Der Gerechtigkeit halber sei auch eine weitere Besonderheit erwähnt: Es gibt ein Stück weiter, an der Ortsdurchfahrt in Richtung Bayreuth eine zweite Bäckerei namens "Beck". Mir war früher immer klar, daß das nur eine Filiale sein kann, aber weit gefehlt. Die dortige Verkäuferin hat mir erklärt, daß die beiden Betriebe nix miteinander zu tun haben, also entweder eine fatale Namensgleichheit oder eine kurzsichtige Fantasielosigkeit, ich hab´s dann leider nicht so genau eruiert, aber in jedem Fall schon bemerkenswert und übrigens gibt´s auch dort sehr feine Backwaren, allerdings ist der Laden schwer zu finden, weil ihm die klassische große Fensterfront fehlt.
Aber jetzt endlich ab auf Schuster´s Rappen. Wir bleiben auf der Straßenseite des "Markt-Beck" und laufen aufwärts in Richtung Sickenreuth. Hier bitte aufpassen: Irgendwo geht ein unscheinbarer Fußweg zwischen den Häusern nach links ab und führt uns schnell in die Höhe in einen herrlichen Buchenwald, von wo aus man einen sehr eigenen Blick auf den Ort hat. Der Weg zieht sich dann auf gleichbleibender Höhe hinüber zum Friedhof. Dort folgen wir der Straße hinunter an die Ortsverbindung nach Goldmühl, um die kurze Runde weiterzugehen, oder man geht am Parkplatz vorbei, den Feldweg weiter bergab in Richtung Goldmühl. Er ist mit einem blauen Strich auf weissem Grund gekennzeichnet, führt dann auch nach Goldmühl, wo man sich dann auch noch das Wohnhaus von Humboldt ansehen kann, das mitten im Ort an einem größeren Platz steht. Ich sitze leider gerade zu Hause in der Küche während es draußen fröstelt, und die Haubenmeisen am Fenster Sonnenblumenkerne in sich hineinstopfen. Ich weiß leider nicht mehr, ob der Platz einen Namen hat und mag es gerade auch nicht nachsehen. Guckt doch mal und schreibt´s mir, bzw. falls ich vor Euch nochmal dort sein sollte, trag ich´s nach. Jedenfalls gibt es eine hübsche kleine versteckte Straße, die sich den südwestlich gelegenen Hang hinaufzieht. Hier sind wir früher gerne mit den Motorrädern gefahren, was sich heute sicherlich verbietet. Jedenfalls kommt man auf diesem Weglein durch herrliche Landschaft über einen Hügel mit bester Aussicht letztendlich nach Leisau, einem wunderschön gelegenen kleinen Ort, wo es auch ein hübsches kleines knubbeliges Schlößchen gibt und man in Kürze wieder zurück in Goldkronach ist, aber das ist die lange Variante für alle, die mindestens einen halben Tag Zeit haben. Wir hatten das nicht bzw. wollten einfach nur den einen Ort erlaufen und sind deshalb weiter gegangen, die Ortsverbindung nach Goldmühl, jedoch in Richtung Goldkronach Mitte und dann gleich wieder rechts hoch zur katholischen Kirche, von der aus man auch eine spezielle Aussicht auf den Ort hat. Von hier aus sind wir wieder ein kleines Stück zurückgelaufen und dann die Siedlungsstraße rechts runter. Dort, wo die Straße nach rechts abknickt oder einfach nicht mehr weitergeht (hab ich gerade nicht mehr so genau, ihr wißt ja, die warme Küche), jedenfalls dort geht ein Wiesenfußweg weiter, der uns prima durch diesen Teil Goldkronachs bringt. Hier geht´s nun durch den alten Kern, an der Straße nach links und beim Frisör wieder rechts, hinüber zum Schloß von Goldkronach. Auf der Rückseite des Schlosses gibt es einen schönen parkähnlichen Garten mit einem, naja, labyrinthähnlichem Abteil aus Hecken. Es war nicht so klar zu erkennen ob es der Schloßherr gerne sieht, wenn man hier lustwandelt. Wir haben es jedenfalls mal probiert und es hat prima geklappt. Wenn man vom Schloß aus vor zur Ortsdurchfahrt in Richtung Bayreuth geht, an der Apotheke, dem Bäcker und dem Lebensmittelladen vorbei weiter Richtung Bayreuth geht, kommt man zum Bergbaumuseum linkerseits. Kann man sich anschauen, haben wir damals nicht gemacht, weil wir ja laufen wollten, d.h. ein Stück weiter geht links eine Gasse bergauf und führt an einer sehr schön restaurierten Reihe von Felsenkellern vorbei, in denen die vielen Wirtshäuser des Ortes ihre verderblichen Waren und Getränke gelagert hatten, und es ist wirklich schier unglaublich, wieviele Gaststätten es irgendwann mal hier gab. Bergbau macht scheints durstig. Oben angekommen gehen wir links und kommen schließlich wieder am Marktplatz an.
Auch Goldkronach hat eine Seite im Netz, wo viel Geschichtliches erklärt wird und auch sonst so einiges zu erfahren ist: www.goldkronach.de
Auch hier viel Spaß mit der Bitte um Nachsicht bei Ungenauigkeiten, aber ich denke, ihr findet euch letztlich schon zurecht. Wir ham´s ja auch gefunden und sind einfach so losgelaufen, was natürlich auch immer eine Alternative ist, Goldkronach zu erkunden.
Einkehren: Bei der Bäckerei am Markt gibt es einen Freisitz und sogar Eis. Ansonsten ist die Speisegaststätte "Grüner Baum" in Goldmühl eine Empfehlung, aber auch das Meisterbär Hotel in Goldkronach am Markt.
Bayreuth-Altstadt
Heute Morgen hatten wir Lust auf eine schnelle Runde, und da fiel mir ein, doch mal die Altstadt in Bayreuth zu erkunden, also nicht den alten Stadtkern um den Marktplatz, sondern den Ortsteil Altstadt, der ja der älteste der Bayreuther Ortsteile ist, von denen ja viele ehemals eigenständige Orte waren, die mit der Zeit vom "Molloch" Bayreuth aufgefressen wurden. So ist es auch mit der Altstadt, die damals noch Altenstadt hieß. Wir haben uns heute mal auf die Spurensuche nach dem alten Ort gemacht und dafür unser Auto im Bereich der Kreuzung Scheffelstraße/Bambergerstraße abgestellt. Von hier aus in Richtung Bambergerstraße "Stadtauswärts" und gleich die erste links. Kurz vor der Gärtnerei Walla rechts in die Liebermannstraße und dann links die Kaulbachstraße hoch. Hier fühlt sich die Welt schon schön entschleunigt an mit vielen alten Häusern, teilweise aus Backstein, der wohl in der nahegelegenen Ziegelei am Meyernberger Hügel gebrannt wurden. Da hab ich in den 70ern noch zugesehen, als der Ziegeleischlot gesprengt wurde, während unten im Tal das Boggerla in Richtung Hollfeld vorbeigefahren ist. Mittlerweile alles Geschichte, die bei so einem Rundgang wieder hochkommt. wenn man hier immer geradeaus geht, kommt man irgendwann an der Erlöserkirche vorbei und schließlich, da wo die Straße leicht nach links abknickt, führen Treppen hinab zur Spitzwegstraßen-Überquerung, hinüber zum ehemaligen Spielplatz der Bayreuther Spielvereinigung. Hier wurden bis in die 70er Jahre heiße Fußballkrimis gefeiert - bis dann der Stadionneubau am roten Main kam... Heute zeugt nur noch der Trainingsplatz und das Vereinsheim von den glorreichen Zeiten dieser Spielstätte. Da, wo früher das Stadion war, steht nun eine Norma-Filiale. Unser Weg führt uns weiter auf der Jakobstraße über Wiesen in Richtung Saas. Auf etwa halbem Weg geht rechts ein landwirtschaftlicher Wiesenweg ab, den wir heute mal ausprobiert haben und der uns mit einem wunderschönen Seitblick auf die Stadt hinaufführt zum Verwaltungsgebäude der Landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte Bayreuth. Wir gehen mitten durch diesen riesigen "Bauernhof" und an der Durchfahrt dann rechts. Dieser Weg geht an verschiedenen Schulen vorbei, und da, wo die Straße nach rechts abbiegt, gehen wir geradeaus zur Bambergerstraße, die wir überqueren und nach links auch noch über die Bambergerstraße und dann halb rechts auf den Rad-/Fußweg, der dann auf der alten Boggerla-Trasse nach Thurnau-Kulmbach verläuft. Nach dem wir die Brücke über den Mistelbach überquert haben, führt ein leicht abenteuerlicher und nicht so leicht erkennbarer Abweg hinunter zum ca. 8 Meter tiefer liegenden Rad-/Fußweg am Mistelbach, der bis vor zur Mistelbachbrücke in Richtung Becherbräu geht, die wir auch überqueren, um dann vor der Becherbräu rechts weiterzugehen. Vorbei an schönem alten Hausbestand laufen wir vor der Altstadtschule, einem gewaltigen orange-braun farbenen Bau, links in den Gartenweg und an der nächsten T-Stelle wieder links. Auf diesem Weg geht es vorbei an schönen alten Siedlungshäusern, bis man an der Nikolausstraße ankommt. Hier links und dann rechts in den Eichelweg, dann die nächste rechts zum August Bebel Platz, einem der schönsten Stadtplätze Bayreuths, den wir in der ganzen Länge durchwandern und schließlich wieder an der Kreuzung stehen, an der der Rundgang begann.
Einkehren sind in der Nikolausstraße das Wirtshaus am Mistelbach oder die Becherbräu-Gaststätte (beide in fast nachbarschaftlicher Lage) bzw. in der Bäckerfiliale des Rewemarktes an der Bamberger Straße, zu der es von der Wallstraße aus einen kleinen Mauerdurchgang gibt (muß man gut aufpassen, daß man ihn entdeckt/nicht verpaßt).
Trebgast
Heute Früh hat´s mal wieder in den Beinen gekribbelt, was mich sonst nicht aus der Ruhe bringt, wenn´s draußen unter Null hat und ich im warmen Bett liege, aber es war wohl so stark, daß ich dann doch unbedingt raus mußte. Während des "in die Gänge kommens" wurde auch schon klar, daß heute Trebgast das Ziel des Morgens werden würde. Zisa, die ich gleich mit wachgerüttelt habe, war auch gleich angetan von der Idee, und los ging´s. Auto abstellen am Bahnhof (von Bayreuth kommend nach dem ersten Bahnübergang links), da gibt´s gut Stellplätze, und dann zu Fuß auf Bahnhof Seiten an der Bahn entlang in Richtung Neuenmarkt. Es geht zunächst über einen Parkplatz und dann erreicht man bald den anderen Bahnübergang, wo man die Straße überquert, und dann, allen Verlockungen kleiner Abwege zur Rechten, die leider nicht zielführend, weil im weiteren Verlauf verboten, sind, zum Trotz nach links und der Ortsdurchfahrt in Richtung Kulmbach folgend. Für den frühen Hunger empfehlen sich hier die belegten Brödla der Metzgerei Friedrich. Am nächsten T-Stück der Hauptstraße nach rechts den Berg hinauf folgen. Ganz interessant ist in der Kurve der Blick geradeaus in einen kleinen Hinterhof. Das Haus zur Linken, das eine auffällig aufwändige Fassade hat, war früher eine Kaserne. Muß wohl schon lange her sein, wahrscheinlich ein kleiner Außenposten zu Wilhelmine´s Zeiten, in denen ja auch die Kirche entstanden ist. Überhaupt gibt es viel interessanten Hausbestand und unerwartet schöne Einblicke in Hinterhöfe, sowie ständig hübsche Ortsansichten. Wenn wir weiter den Berg hochlaufen, lockt irgendwann zur Linken eine Treppe, die zu einem Weg führt, der am Abhang hinauf zur Kirche geht. Sind wir schon mal gelaufen und ist auch sehr reizvoll, aber das Areal kriegen wir noch aus anderer Perspektive. Unser Weg wird leicht ausladender und geht unterhalb der Bäckerei Sesselmann, die übrigens aus eigener handwerklicher Fertigung hervorragend feine Backwaren bietet, besonders die Nougathörnla haben es uns angetan, nach rechts hinunter Richtung Schule/Kindergarten. Hier wird auch per Schild eingeladen, einen geologischen Lehrpfad in Richtung Feuln zu begehen, wir haben aber heute anderes im Sinn. Die Bildung lassen wir rechts liegen und folgen dem linken kleinen Weg leicht abwärts, bis uns auf der linken Seite ein schmaler Fußweg via Treppe und dem Schild "Begehen auf eigene Gefahr" (oder so ähnlich) an alten Häusern und Gärten vorbei bergauf leitet. Da, wo wir die Straße nahe dem Rathaus erreichen, überqueren wir nach schräg rechts und gehen dort die Abkürzung steil hinauf, zur Straße nach Heinersreuth. Vor der Kirche links, hier steht ein Schild "Fußweg zur Naturbühne", und da gehen wir hin, irgendwie um die Kirche herum und auf dem Kirchenhof, mittig hinter der Kirche geht eine kleine Treppe hinab auf einen Weg hin zum Gemeindehaus (rechts), an dem links unterhalb der Fußweg zur Naturbühne weitergeht. Er führt uns oberhalb des Ortes durch einen schönen hellen Laubwald leicht ansteigend zu dem schönen Naturtheater, wobei man links ständig einen herrlichen Blick auf den Ort hat. Den Vorplatz des Theaters überqueren wir und hinter dem letzten Wirtschaftsgebäude auf der linken Seite führt eine Treppe (auch hier Hinweis auf Gefahr) hinunter in den Wald und auf einen kleinen Trampelpfad, der wohl die Bewohner Trebgasts in Richtung Lindau am Badesee mit dem Theater verbindet. Auf dem ersten Waldplateau links, und hier ist der Pfad schon erkennbar, allerdings durch die vielen Blätter sehr schwer, und doch sieht man, wo er sich talwärts windet und zieht. Aber man muß wirklich gut aufpassen, daß man ihn nicht verliert. letztlich kommt man über eine paar bemooste alte Sandsteinstufen in einer hochgelegenen Siedlungsstraße an, die wir, aller Erwartung zum Trotz, nach rechts bergauf gehen, um kurz darauf links einen kleinen Fußweg, der steil bergab führt zu nehmen. An der nächsten Straße links und gleich rechts in den nächsten Fußweg, der über die Trebgast zum Fuß/Radweg nach Bayreuth entlang der Bahn führt. Wir aber gehen nun links, zurück zum Wagen.
Schöne kleine einstündige Morgenrunde, um frisch und inspiriert in den Tag zu starten.
Einkehren: Metzgereigasthof Friedrich, Dorfschänke
Bayreuth östlich der A9: Eremitage - St. Johannis - Colmdorf - Grunau - Eremitenhof
Diese, etwa zweistündige Runde ist gespickt mit Geschichte und großartigen Ausblicken auf die Stadt von entspannten, ruhigen Spazierwegen aus.
Heute waren wir sehr früh auf Tour, weil´s terminlich nicht anders ging, es war aber auch die richtige Zeit, um die herbstliche Stimmung auf die neblige Spitze zu treiben. Punkt sieben Uhr starten wir am Parkplatz an der Eremitage, oberhalb des neuen Kreisels zwischen St. Johannis und Eremitenhof versteckt hinter hohen Hecken gelegen. Als erstes Etappenziel steuern wir den goldenen Pferdewagen, der auf dem Dach des Kuppelbaus des neuen Schlosses der Eremitage tront.
Rechts dran vorbei ins innere des Halbrondells und nach rechts, auch rechts am kleinen Wächterhaus und dem alten Eremitageschloß vorbei und drum herum. Auf der rechten Seite steht die Gaststätte Eremitage mit herrlichem Biergarten und anschließend das Ruinentheater, das im Sommer von der Studiobühne Bayreuth bespielt wird. Mein besonderes Ziel in den Monaten der Bepflanzung sind die Blumenrabatten der Gärtnerei der Schlösser- und Seenverwaltung, die sich in nördlicher Richtung an das alte Schloß anschließen. Hier wird immer sehr geschmackvolle Gärtnerkunst gezeigt. Von dort in westlicher Richtung führt eine alte Allee durch den Park zum Schlösschen "Monplaisier", das man an ihrem Ende bereits erkennen kann. Wir gehen links daran vorbei, folgen der Zufahrt nach links und den ersten rechts abzweigenden Fußweg hinunter in Richtung Kirche St. Johannis. Da, wo die Straße eine Biegung nach links macht, steigen wir eine Treppe hinunter auf einen Weg, der, nach rechts gegangen zur Markgrafen-Kirche St. Johannis führt. Hier laufen wir über den Altentrebgastplatz und nach rechts hinunter in Richtung Laineck. Auf Höhe des alten stattlichen Gutshofes, der heute die landwirtschaftliche Abteilung der JVA Bayreuth beherbergt, geht´s nach links, immer geradeaus, schließlich am Friedhof vorbei, über die Vorfahrtsstraße und auf der anderen Seite über die Höhe auf der Anlieger-Frei-Straße, auf der östlichen Autobahnseite bleibend, hinüber nach Colmdorf. Hier fällt besonders das Schloß auf, das auch viel Geschichte und Geschichten zu erzählen weiß. An der Königsallee alias B22 kurz nach rechts und dann, vor der Autobahn nach links in die Straße "Am Eichelberg", die rasch an Höhe gewinnt und den Blick über die Autobahn auf die Stadt freigibt. Wenn man am alten Hausbestand linkerseits vorbei ist, führt links ein Feldweg hinauf zum oberhalb parallel verlaufenden Panoramaweg, der schließlich am Wasserhochbehälter vorbei uns kurz darauf links abzweigend die Lettenstraße hinab und dann links in die Grunauer Allee, vorbei an Gut Grunau führt. Jetzt dann den ersten Weg nach rechts und bis zu seinem Ende an der Schwarzwaldstraße gehen. Hier rechts bis zur Ampelkreuzung mit der B22, hinüber zum Grunaupark genannten Hotel, von dem über den Parkplatz erreichbar parallel zur B22 ein Schotterweglein stadteinwärts führt, das wir an der Wunaustraße (ca. 300m weiter) nach rechts verlassen. Diese verläuft nach dem Bahnübergang durch Eremitenhof. An ihrem Ende nach links und schließlich an der schönen Robinienallee bergauf zurück in den Park der Eremitage und zu unserem Parkplatz
Einkehren:
Gaststätte Eremitage, St. Johannis Gasthaus Maisel; Grunaupark: Bäckerei/Café, Chinarestaurant; Eremitenhof: Gaststätte Eremitenhof, Eremitenklause
Bad Berneck
Berneck ist ein alter Kneipp-Kurort, dessen große Zeit nach der Grenzöffnung vorbei war und wo sich nun aus ehemals gesunden Betrieben und Häusern immer mehr "Lost Places" entwickeln, wobei diese Entwicklung den sehr speziellen morbiden Charme dieses Ortes ausmacht. Es gibt aber auch einen hochgelobten Ortsrundwanderweg und man kann die Stadt auch per QR-Tour erkunden. Einfach die QR-Codes, die an 25 Stellen in und um Bad Berneck zu finden sind, einscannen und schon geht´s los, und man erfährt allerhand wissenswertes. Dies ist eine preisgekrönte Idee, die hier in Berneck ihren Ursprung hat. Desweiteren hat es jede Menge Gastronomie am Ort und ganz viel Historisches.
Wir starten unseren Rundgang am Zentralen Parkplatz nahe dem Einkaufszentrum in der Bahnhofstraße. Zunächst gehen wir stadtauswärts, also zurück in Richtung B303, und bei nächster Gelegenheit den Sonnenweg halb rechts den Berg hinauf, dem Wegweiser "Rother Felsen" folgend. Die befestigte Straße gabelt sich auf guter Höhe, hier rechts, und mündet am letzten Haus in einen Wiesenweg, der uns bald in einen Laubwald bringt, wo unser Weg dann einige Zeit später nach rechts abzweigt (Wegweisung "Rother Felsen" beachten). Der Pfad gewinnt rasch an Höhe und führt schließlich zum Aussichtsplatz "Rother Felsen", benannt nach einem Ehrenbürger und Wohltäter der Stadt. Der Blick auf die Stadt ist von hier oben großartig. Man kann diesen Aussichtspunkt übrigens auch von unserem Parkplatz aus dank einer Fahne gut erkennen. Wir folgen nun dem Weg, der sich, auf dem Niveau bleibend am Hang entlang zieht mit Blickkontakt zur Stadt, und dann leicht abfällt, vorbei an einem Pavillion und am Sängerplatz, einem Ort, an dem vermutlich in früheren Zeiten Chor-Konzerte gegeben wurden. Schließlich verläßt man oberhalb der Kirche den bewaldeten Hang wieder. Wir laufen über den Kirchenring hinunter zum Marktplatz an der B2 und nach links weiter, um nach dem Gasthof "Goldener Hirsch" in den Fußweg hoch zur Burg abzubiegen. Wir nehmen den ersten Abzweig rechts und laufen hoch zum Schloßturm, von wo aus man eine sehr schöne Aussicht auf das Stadtzentrum hat, dann auf der anderen Seite wieder hinunter, rechts an der Naturbühne vorbei und dann hinauf zur Burgkapelle Hohenberneck, die in 2020 gesperrt war. Der Weg geht weiter zur zweiten Ruine und von dort aus hinunter ins Ölschnitztal, wo man etwa auf Höhe der Minigolfanlage auf den Fußweg im Ölschnitztal trifft. Noch ein Stück weiter flußaufwärts, kurz vor dem Kinderspielplatz, gibt es eine Brücke, mit deren Hilfe wir auf die andere Flußseite kommen, um dort wieder zurückzulaufen. Im Kurpark bietet sich die Gelegenheit, im Kneippbecken die beanspruchten Füße zu erfrischen. Nun gehen wir durch den Kurpark dem Fluß folgend hinein in die Stadt und auf der linken Uferseite bis zum ehemals prächtigen Hotel Bube. Ich hab noch gute Erinnerung an die lebendigen Zeiten dieses großen Kurhotels, an Tanztee am Sonntag Nachmittag, an den Café-Garten. Am Bube-Vorplatz gehen wir gegenüber in die steil ansteigende Eisenleitenstraße und kurz darauf links in einen Fußweg, der uns durch den Wald steil hinauf führt zum Denkmal an die Gefallenen der Kriege. Hier laufen wir die Siemensstraße immer gerade aus oberhalb der Katholischen Kirche vorbei, dann an der Weggabel rechts am seit langem verlassenen Siemens-Erholungsheim unterhalb vorbei und über die Parkanlage "Dendrologischer Garten" wieder hinab in Richtung Kurmittelhaus, wo wir an der Maintalstraße rechts gehen und vor dem alten Krankenhaus, das auch seit vielen Jahrzehnten leer steht, auf einem Fußweg links hinab ins Ölschnitztal und über die Fußgängerbrücke zurück zu unserem Parkplatz.
Einkehr: Die meisten Einkehrmöglichkeiten sind am Marktplatz versammelt, aber auch die Lindenmühle mit ihrem schön gelegenen Cafégarten am Kurpark oder auch ganz einfach die Bäckereifiliale mit Kaffeeausschank im Edeka sind noch zu erwähnen und ganz besonders die Fleisch- und Wurstspezialitäten der Metzgerei Leipold in der Bahnhofstraße oberhalb vom Rathaus.
Jetzt auch, ganz neu, im Schreibwaren- und Geschenkeladen Münch, direkt an der Ortsdurchfahrt, kurz unterhalb vom Marktplatz, gibt´s inzwischen ein wunderschönes Café-Eck im Schaufenster, wo man zu Geschäftszeiten verwöhnt wird.
Kemnath:
Heute haben wir uns noch vor dem Frühstück nach Kemnath aufgemacht, die Stadt am Rauhen Kulm, die Stadt der Karpfen, die Stadt der Kommunbrauhäuser. An der Mehrzweckhalle der Schule gibt es einen großen Parkplatz, von wo aus wir die Runde starten. Wir gehen die Straße in nordöstlicher Richtung und dann nach rechts in die Goldbergstraße. Hier ist es ganz schön, links, oberhalb der Straße an Löhlebach entlang, bis rechts über ein Treppchen uns ein kleiner Karpfen einen Weg zeigt. Wenn wir dem folgen, kommen wir zum Eisweiher und an einer Reihe schön restaurierter alter Lagerscheunen entlang, immer auch dem Karpfenweg hinterher, der uns am äußeren Stadtring schließlich zum Stadtweiher führt. Dieser gestaute Weiher existiert bereits seit dem 17. Jahrhundert. Den umrunden wir, an der Kalvarienbergkirche vorbei, zur Hälfte, lassen Kreiskrankenhaus und einen neuen großen Kinderspielplatz rechts liegen, um dann per Fußweg über zwei neue Brücklein, zwischen denen der obligatorische Nepomuk plaziert ist, nach links in die Altstadt zu gelangen. Nun gleich die erste wieder links, dann rechts, und dann nach links durch das Stadttor mit separater Fußgängerpassage. Nun haben wir den Marktplatz vor Augen, den wir bis zur Poststraße hinunterlaufen, vorbei an der Polizei, die in einem der prächtigen Stadthäuser untergebracht ist. Schräg gegenüber dem Abzweig in die Poststraße, mitten am Marktplatz, steht ein Bau, der an ein italienisches Gibbelinen-Schlösschen erinnert. Er beherbergt das Amtsgericht. Am Ende der Poststraße gehen wir rechts, vorbei an hübschen kleinen Bürgerhäusern und der Ruine des ältesten Kommunbrauhauses der Stadt. Dieser Weg mündet wieder in den unteren Stadtplatz. Hier kurz nach links und gleich wieder rechts in die Brauhausstraße, die den Markt in zweiter Reihe von Norden her einfaßt. Auch hier wieder jede Menge historisches, wie Kommunbrauhäuser, alte Schulen, Wehrtürme usw., bis wir an der Kirche wieder auf den Stadtplatz stoßen, den wir durch das Stadttor wieder verlassen und dann den Cammerloher Platz überqueren. Auffällig ist hier die alte kleine Tankstelle mitten am Platz und natürlich die Einfahrt in die Klosterbrauerei, die aber letztlich eine Privatstraße ist und nur aufs Brauereigelände führt. Wir gehen davor nach rechts in die Erbendorfer und dann gleich wieder links "Am Langen Steg" durch eine weitere Gasse mit aneinandergebauten Scheunen, dann nach links, der Weg wird dann zum Fußweg und geht am Bach entlang, am Wehr links den Fußweg entlang nach rechts und dann geradeaus und dann dem Verlauf der Dr. Buchberger Straße folgen, bis uns links der Karpfenwegweiser durch einen kleinen Park führt, den wir in nördlicher Richtung wieder verlassen und die Bürgermeister-Högl-Straße nach links gehen, die dann die Wunsiedler-Straße überquert, in der wir dann, wieder am Löhlebach entlang, zurückkehren zu unserem Parkplatz.
Einkehren: Am Stadtweiher liegt die Gaststätte "Zur Fantasie" mit herrlich gelegener erhabener Terrasse mit Seeblick, Am Stadttor im Graben findet sich der Gastgarten der Pizzeria "Da Gino", sowie eine schöne Auswahl von Cafés, Eisdielen, Imbisse und Restaurants am Marktplatz.
Gößweinstein
Blick auf Gößweinstein vom Kreuzberg
Weißenstadt